Neues aus der Kunterbunt-Gruppe

Hannover - 16. April 2025. Kürzlich in unserer Kunterbuntgruppe: „Schau mal, ich habe ein Grab gebaut“, ruft ein sechsjähriger Junge, der an unserem kleinen Indoorsandkasten spielt. Schnell gesellt sich ein siebenjähriges Mädchen zu uns: „Hö? Ist das das Grab von deinem Papa?“, fragt sie, „Warum ist denn das so breit und so lang ? – Das Grab von meinem Papa sieht anders aus – viel kleiner!“.
Daraufhin schiebt auch sie Sand zu einem kleineren Grab zusammen.

Schnell sind die zwei im Gespräch über Bestattungsarten, über Särge und Urnen, über Menschen, die verbrannt werden und Menschen, die sich dagegen entscheiden und in welcher Form die Väter der beiden beerdigt wurden. Ach ja und ein Kreuz – ein Kreuz gehört auch auf ein Grab.
Eine nicht ganz untypische Szene in unserem Zentrum:
Auf sachliche Ebene tauschen sich die Kinder über das Thema Beerdigung aus. Dabei reden sie über das, was sie erlebt haben (und das ist nichts weniger als die Beerdigung ihrer Väter!) – ganz ohne Schwere, ohne große Gefühle, ohne Rücksicht und ohne Vorsicht und es für beide völlig okay so.

Kinder und Jugendliche, die zu uns ins LÖWENZAHN Zentrum kommen, wissen genau, dass sie bei uns einen geschützten Raum haben, in dem sie über das, was sie erlebt haben, sprechen können. Sie wissen genau, dass niemand wegläuft, wenn sie von dem erzählen, was sie bewegt oder was sie erlebt haben und dass im LÖWENZAHN Zentrum im Vergleich zu Kindergarten oder Schule andere Kinder/ Jugendliche sind, die Ähnliches erlebt haben, wie sie selbst.
Wir als Team sind immer wieder berührt, wenn wir solche Gespräche erleben und dankbar, dass wir ein Teil des LÖWENZAHN Zentrums sein dürfen. 😊